
Sport
Hometown
Ridgway, Colorado, USA
Der talentierte und bescheidene Mike Gardner war ein waschechter Kletterer und Alpinist. Er starb mit 32 Jahren bei einem Versuch, die unbestiegene Nordwand des Jannu East in Nepal zu klettern. Mike zeichnete sich durch Schnelligkeit und Leichtigkeit aus. Er stürmte Wände hinauf und überquerte Berggipfel mit vertrauten Partnern, die er liebte. Mike zog es immer wieder in die entlegensten Winkel der Erde – in die Antarktis, den Himalaja, nach Alaska und in die Grand Tetons. Seine Motivation war klar: Er wollte die Grenzen des Sports verschieben. Wichtig dabei waren ihm die Ethik, der Stil und die Würdigung der Leistung, die vor ihm aktiv waren. Er kletterte und fuhr Ski, weil es im Spaß machte. Es ging ihm nicht um Anerkennung. Viele waren von seinem nicht vorhandenen Ego und seiner echten Begeisterung beeindruckt.
Mike war ein stolzer Bergführer der zweiten Generation. Er wurde in Ridgway (Colorado) geboren und folgte seinem Vater überall hin – von den Tetons bis nach Nepal. Mit acht Jahren unternahm er seine ersten Alpintouren und wurde der jüngste Führer, den Exum jemals anstellte. Als er 16 war, verlor er seinen Vater bei einem Kletterunfall. 2022 schrieb er für das Magazin „The Alpinist“ einen Artikel über das Paradoxon der Berge, die geben und nehmen und gleichzeitig die Einfachheit und Sparsamkeit einer Existenz heraufbeschwören, in der er sich wohlfühlte – „ein Ausdruck des Lebens und nicht ein Kampf ums Überleben“. Er wurde vom Powder-Magazin zu einem der besten Skifahrer unter 18 Jahren gekürt. Er verließ die Wettkampfszene und setzte sich persönliche Ziele, wobei er mit seinem schönen und mutigen Fahrstil überzeugte. Er absolvierte ein Pädagogikstudium und widmete sein Leben den Bergen. Branchenveteranen bewerteten Mikes Besteigung der „Fathers and Sons Wall“ als würdig für eine Piolet d'Or-Auszeichnung. Er war auf Kletter- und Skiexpeditionen auf jedem Kontinent und blieb niemals länger als zwölf Monate am gleichen Fleck. Er war Skateboarder, Skifahrer, Kletterer, begeisterter Skijorer, Autor, Bergführer und wollte sich nie in eine Schublade stecken lassen. Er war bescheiden, verspielt, nachdenklich und wurde von vielen geliebt, nicht nur wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten, sondern auch wegen seiner Neugier, seines Optimismus und seiner Gabe, anderen Menschen Raum zu geben, damit sie sich in den Bergen entfalten konnten.
Erfolge
- 4. Besteigung der „Father and Sons Wall“ über eine neue Linie (Alaska Grade 5, Scottish Grade VI, 2.200 m) Denali, 73 Stunden
- „Slovak Direct“ (AI6 M8-, 2.700 m) Denali, Speedrekord: 17 h 10 min, 2022
- „Bibler-Klewin“ North Buttress, Begguya (Alaska Grade 6: W16 M6, Steilschnee, 1.800 m) 36 Stunden, 2021
- „Anubis“ Ises Face (Alaska Grade 6: AI5, M6, 2.500 m), 2021
- Erste Skiabfahrt des Northwest Buttress am Denali (Alaska Grade 4, 65 Grad, 3.800 m), 2021
- „Renny Take the Wheel“ (1.500 m, 8 SL, IV / 5.11), Nordwestwand Mt Owen, 2020
- „Hot Cars and Fast Women“ (850 m, M6+) Denali, Ridge of No Return, 2019
- 2. Besteigung „Light Traveler“ Denali Südwand (3.000 m, VI M7 WI6) 36+ Stunden vom Camp auf 2.400 m zum Gipfel, 2018
- Neue Route am Peak of No Return, Denali South Buttress, M5 AI4
- Besteigung der „Infinite Spur“ am Mt. Foreaker in Skischuhen und mit Ski (auf dem Rücken), um im Anschluss den Sultana-Grat abzufahren, 48 Stunden, Single-Push vom Denali BC
- hat 5 Wettkampfsaisonen im Freeskiing mit mehreren Podiumsplätzen bestritten
- hat 12 Denali-Besteigungen und 6 Besteigungen des Vinson-Massivs geführt
- hat einen blinden Kletterer auf den Denali geführt
- über 150 Besteigungen des Grand Teton